Projekte

"Ich les dir vor, was du nicht siehst" - Foto-Lyrik-Projekt

Eutin 2016 - Berufliche Schule OH Eutin

Was will ich sagen, was darstellen und wie kommt es beim anderen an?

Wie können politische und soziale Themen in Kunst übertragen werden?

Kann Kunst präventiv wirken, um Diskriminierung und Rassismus vorzubeugen?

Vom 3.-10. September 2016 war die Foto-Lyrik-Werkreihe "ich les dir vor, was du nicht siehst" der Künstlerin mioq und der Wortwerkerin HannaH Rau in der Orangerie des Schlosses Eutin während der Landesgartenschau zu sehen. Bereits während der ersten Ausstellungszeit im Herbst 2015 in der Gedenkstätte Ahrensbök (ein ehemaliges "wildes" KZ in Schleswig-Holstein) hat die ungewöhnliche Idee der Ausstellung für breites Publikumsinteresse gesorgt.
Fotos der Künstlerin mioq, die diese im KZ Buchenwald, Prora und an anderen Orte aufgenommen hatte, waren der Impuls für die Lyrik von HannaH Rau -  jedoch ohne das Wissen über den Ursprung der Fotografien. So konnten Texte entstehen, die den Ort als solches, ohne seine geschichtliche Aufladung, wahrnahmen und trotzdem drückte die Bildsprache von mioq aus, was die Wortwerkerin HannaH Rau schließlich aussprach: "ich les dir vor, was du nicht siehst." Ein Kunstprojekt war geboren, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Künsten hoch emotional deutlich macht. Eine Sprache war gefunden, die das Unsagbare zeigen kann.

Leitung: HannaH Rau, mioq marion inge otto-quoos

Inhalt des Projektes:

Ausgehend von der Ausstellung erarbeiten die Schüler eine eigene Kombination aus Fotografien und Texten, wobei sie sich mit einem Thema der Gegenwart auseinandersetzen.

Ziele:

Übertragung eines politischen/sozialen Themas in den persönlichen und künstlerischen Bereich, Erwerb kreativer Mittel für eigenen Ausdruck, Erprobung von Eigen- und Fremdwahrnehmung durch die Verwendung bildsprachlicher Kommunikation und damit Verständnis für Wirkzusammenhänge.
Die Künstlerinnen sind der Überzeugung, dass Kunst und Literatur präventiv wirken kann, um Diskriminierung und Rassismus vorzubeugen.

Während des Projektes wird die mobile Ausstellung in der teilnehmenden Schule oder einem anderen Kulturraum aufgebaut.

Ablauf (bei zweitägigem Projekt*)

Erster Tag:

Gemeinsamer Besuch der Ausstellung, Diskussions- und Fragerunde mit den Künstlerinnen   
Vorträge und praktische Übungen führen in den Produktionsprozess von Literatur und Fotografie ein

Zweiter Tag:

Aufteilung in Teams/Gruppen: Erarbeitung einer eigenen Kombination Schreiben/Fotografie mit thematischer Vorgabe (z.B. Terror, Flucht, Vertreibung, Widerstand oder allgemein: Unterstützung, Respekt, Macht, Unterdrückung)
Abschlusspräsentation in der Schule oder anderem Kulturraum

 

*auch bis zu 5tägige Projekte sind denkbar